8. Dezember 2022

Vernissage

Zwei Menschen schauen sich die Weltethos-Ausstellung an

Das Amtsgericht Stuttgart zeigt die Ausstellung „Weltreligionen – Weltfrieden – Weltethos“ vom 01. November bis 15. Dezember 2022.

Bei der feierlichen Eröffnung standen im Vortrag von Lena Zoller Rechte, Pflichten und ethische Standards der globalen Zivilgesellschaft im Mittelpunkt.

globale Zivilgesellschaft

Rechte, Pflichten und Ethische Standards

Als Aufhänger blickte sie auf aktuelle Bewegungen wie Black Lives Matter, Fridays for Future oder auch Impf- und Abtreibungsgegner*innen. Für welche Interessen setzen sich Menschen ein? Wie hängen Recht, Pflicht und Moral zusammen und kann ethischer Anstand rechtlich erzwungen werden? Oder umgekehrt: Gibt es eine Pflicht, anständig, also sittlich einwandfrei im Sinne zukünftiger Generationen zu handeln?

 

 

Previous slide
Next slide

Verantwortung auf allen ebenen

Gemeinsame Werte als Voraussetzung

Am Ende des Vortrags schlussfolgerte Lena Zoller, dass eine bessere Weltordnung nicht erzwungen werden kann. Gesetze, Abkommen und Verordnungen reichen nicht aus, um Frieden, Gerechtigkeit und eine gesunde Umwelt zu verwirklichen. Es benötige die Einsicht und die Verantwortung der Menschen, dem Recht zu folgen und ihm Geltung zu verschaffen. Dafür sei eine gemeinsame Wertebasis die Voraussetzung. Ohne sie können Rechte nicht bestehen, denn: Es gibt „keine neue Weltordnung ohne ein globales Weltethos“ (Zitat Küng).

Die Stiftung Weltethos zeigt Wege auf, damit diese Werte gelebt und erlebt werden können – im Privaten wie in unseren Gemeinwesen, in Politik, Wirtschaft und Kultur – über die Grenzen von Religionen und Weltanschauungen hinweg.

Die Veranstaltung fand im Rahmen der jüdischen Kulturwochen statt.

Logo der Jüdischen Kulturwochen 2022

Unsere Ausstellung

"Weltreligionen – Weltfrieden – Weltethos"

Die Ausstellung lädt ein, die vielfältige Welt der Religionen und deren ethische Botschaften kennenzulernen. Dazu werden acht große Weltreligionen vorgestellt: Hinduismus, die Religionen Chinas, Buddhismus, Judentum, Christentum, Islam, Sikhismus und Bahaitum.

Auf den weiteren acht Tafeln wird das Projekt Weltethos gezeigt: Inspiriert vom „Projekt Weltethos« verabschiedete das Parlament der Weltreligionen 1993 in Chicago die »Erklärung zum Weltethos«, in der sich Repräsentanten aller Weltreligionen erstmals auf den Kern eines gemeinsamen Ethos verständigt hatten: Auf das Prinzip Menschlichkeit »Jeder Mensch soll menschlich behandelt werden« und auf die »Goldene Regel«, die in allen Religionen und vielen philosophischen Traditionen zu finden ist. Daraus ergeben sich vier konkrete ethische Prinzipien: die Verpflichtung auf Gewaltlosigkeit, Gerechtigkeit, Wahrhaftigkeit und verantwortliche Partnerschaft. Zum 25. Jahrestag der „Erklärung zum Weltethos“ des Parlaments der Weltreligionen wurde ihr 2018 in Toronto eine fünfte Weisung hinzugefügt: Die Verpflichtung auf eine Kultur der Nachhaltigkeit und der Sorge für die Erde