Weingarten, 88250
Der Sufismus, die mystische Strömung des Islam, prägt muslimisches Glaubensleben seit dessen Anfängen. Weithin bekannt sind die ungewöhnlichen, oft intensiven Ausdrucksformen: die lyrischen, bis ins Ekstatische reichenden Versuche, die erstrebte Nähe Gottes zu versprachlichen, wie etwa bei Dschalāl ad–Dīn Rūmī, die mantra–artigen Wiederholungen der göttlichen Eigenschaften oder der Wirbeltanz der Derwische. Weniger bekannt ist, wie der Sufismus heute tatsächlich gelebt wird, wie er sich in Deutschland ausprägt, sich institutionell organisiert und ins gesellschaftliche Leben einbringt.
Typisch für den Sufismus ist eine mehr oder weniger enge Organisation als „Ordensgemeinschaft“, die Gemeinsamkeiten, aber auch einige Unterschiede zu christlichen „Orden“ aufweist. Größere Sufi–„Orden“ haben in Deutschland Mitglieder– und Anhängerzahlen im drei– und vierstelligen Bereich. Welche Glaubensvorstellungen, religiösen Praktiken und Formen sozialen Engagements zeichnen sie aus? Welche Gemeinsamkeiten, welche Anschlussfragen lassen sich dabei im interreligiösen Gespräch erkennen?
Darüber sprechen wir mit Prof. Tobias Specker SJ, der in den Sufismus einführt und aus christlich–theologischer Perspektive einige Schlaglichter wirft, sowie mit Feride Funda G.–Gençaslan vom Sufi–Zentrum Rabbaniyya des Naqshbandiyya Aliyya Ordens in Eigeltingen, die einen exemplarischenEinblick in den Sufismus in Deutschland gibt.
Einführung und Moderation
Vortrag: Grundlagen des Sufismus – Einführung und christlich–theologische Perspektiven
Prof. Dr. Tobias Specker
ist seit Oktober 2014 Inhaber der Stiftungsprofessur für Katholische Theologie im Angesicht des Islam an der Philosophisch–Theologischen Hochschule Sankt Georgen. Er studierte Katholische Theologie, Germanistik und Islamische Studien, promovierte in Fundamentaltheologie und habilitierte sich mit einer Arbeit zur Christlichen Offenbarungstheologie im Gespräch mit islamischen Positionen. Zu seinen Arbeitsschwerpunkten zählt das Themenfeld Spiritualität und Geistigkeit in Christentum und Islam.
Gespräch: Sufismus in Deutschland – ein Einblick
Feride Funda G.–Gençaslan
ist Vorsitzende des Europäischen Zentrums für Sufismus und interreligiöse Begegnungen e.V. in Eigeltingen, Koordinierungskreismitglied des Berliner Forums der Religionen und Co–Kuratorin für die Abteilung der islamischen Mystik im Humboldt Forum in Berlin. Sie hat Germanistik, Linguistik und Kunstgeschichte studiert und ist seit 1995 engagiert im Sufi–Orden der Naqshbandiyya. In diesem Rahmen leitet sie Meditationen und Workshops und hält Vorträge u.a. zu den Themen Frieden, Gewalt– und Extremismusprävention.
Teilnahmebeitrag für die Teilnahme vor Ort (inkl. Umtrunk): 10,00 €
Teilnahmebeitrag für die Online–Teilnahme: 5,00 €
Den Teilnahmebeitrag ziehen wir per Lastschrift ein.
Wir bitten um Ihre Online–Anmeldung bis zum 21.04.2023 unter www.akademie–rs.de/vakt_24678.
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an dialog@akademie–rs.de.
Sie können sich für eine Teilnahme vor Ort in Weingarten oder online per Zoom anmelden.
Mit der Teilnahme akzeptieren Sie die Datenschutzerklärungen der Akademie der Diözese www.akademie–rs.de/datenschutz sowie der Plattform Zoom https://zoom.us/de–de/privacy.html. Mit der
Anmeldung erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir gegebenenfalls Fotos oder Filme veröffentlichen, auf denen Sie zu erkennen sind. Sie erhalten vor Veranstaltungsbeginn die Zugangsdaten für Zoom.
Die Veranstaltung findet in Zusammenarbeit mit der Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart statt und wird gefördert von der Dr. Buhmann Stiftung für interreligiöse Verständigung.