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Islam bedeutet Frieden | Teil 2

Ein Mann und ein Kind beten in der Moschee.
Datum:
25. Mai 2023
Zeit:
19:00 - 20:30 Uhr

Islam bedeutet Frieden. Beharrlich hört man seit den Tagen des 11. Septembers 2001 von jungen Muslimen diesen Satz.

Man kann ihn kritisieren als eine Verdrängung der Tatsache, dass der Islam, wie jede andere Religion und Weltanschauung, über ein Gewaltpotenzial verfügt. Man kann ihn beanstanden, da Terroristen muslimischen Glaubens sich wiederholt auf den Islam beziehen und ihre Taten mittels Versen aus dem Qur?an legitimieren. Man kann ihn zurückweisen, da er keine kritische Auseinandersetzung mit gewalttätigen Interpretationen des Islam und deren Denkern fördert und somit schließlich keine Veränderung bewirkt.

Andererseits: „Islam ist Frieden“, drückt dieser Satz, ausgesprochen von einem Ali-normal-Muslim, nicht eine Ablehnung von Gewalt im Namen der Religion aus? Drückt er nicht eine Abscheu vor Terroristen muslimischen Glaubens aus? Drückt er nicht einen Trotz gegenüber den Handlungen muslimischer Gewalttäter aus, die immer wieder das Gegenteil bekräftigen wollen? Bringt er nicht zum Ausdruck, dass der Islam ganz anders ist?

„Kein Weltfrieden ohne Religionsfrieden“, lautet verkürzt die These des Theologen Prof. Dr. Hans Küng. Doch über welche Friedenspotenziale verfügt der Islam, welche konkreten Friedenspraktiken lehrt er und inwiefern kann er das Friedenspotenzial des Judentums und Christentums ergänzen? Diesen anderen Blickwinkel auf den Islam und das Herausfiltern und Bündeln seiner friedenstheologischen Inhalte soll Gegenstand einer dreiteiligen Vortragsreihe sein. Weder Apologetik noch Rechtfertigung, sondern konkret gefragt: Welche Friedenspraxis bietet der Islam als Teil der abrahamischen Religionen dem Menschen von heute an? Was kann man in Sachen Friedenskompetenz vom Islam lernen?

 

Das Ökumenische Institut für Friedenstheologie, die Stiftung Weltethos, der Zentralrat der Muslime und die Melanchthon-Akademie laden zu einer ungewohnten und spannenden dreiteiligen Gesprächsreihe ein, die einen anderen Blick auf den Islam wirft.

Teil 2: Zwischen Gewalt und Gewaltlosigkeit: Das islamische Prinzip der
Nichtaggression aus der medinensischen Zeit Muhammads

Religionen werden nicht am Schreibtisch entworfen. Sie entstehen auch nicht in den Wolken, sondern auf der Erde und nah am Menschen. Der russische Überfall auf die Ukraine zeigt wieder einmal, wir Menschen leben in einer kriegerischen Welt. Wie verhält man sich zu bewaffneten Konflikten? Ist der Pazifismus lediglich ein ferner Traum und übrig bleibt das Recht des Stärkeren? Gibt es eventuell einen gehbaren, wenn auch schwierigen, Mittelweg?
Als Muhammads Friedensbotschaft und Friedenspraxis mit Gewalt konfrontiert wird, stellen sich diese Fragen auch der künftigen Weltreligion Islam. Darf auf Waffengewalt mit Waffen reagiert werden? Gibt es im Krieg ethische Grenzen? Und kann man eine Friedenslehre predigen, wenn man selbst in einem Konflikt verstrickt ist? Können Kriege Konflikte lösen oder verkomplizieren sie alles bloß?
Diese Fragen wird der Islamwissenschaftler und Philosoph Dr. Muhammad Sameer Murtaza, freier Mitarbeiter der Stiftung Weltethos, versuchen, in seinem Vortrag zu beantworten.

Zur Anmeldung.