Unter allen Dichtern deutscher Sprache hatte Goethe das leidenschaftlichste und zugleich kenntnisreichste Interesse für die Kultur des Orients und des Islam. Wie keiner der großen Dichter deutscher Sprache hat er den Koran gekannt und kommentiert. Über einschlägige Fachliteratur befasste er sich mit Weg, Werk und Wirkung des Propheten.
Der Tübinger Literaturwissenschaftler und Theologe Prof. Karl-Josef Kuschel zeigt dies in seinem 2021 erschienenen Buch “Goethe und der Koran”. Goethes Arbeiten zu diesem Dialog streben ein besseres, wechselseitiges Verstehen von Religionen und Kulturen an. Dabei will der Weimarer mehr als Toleranz: “Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muss zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.”
Eine Forderung, die in einer politisch aufgeladenen Zeit wie der heutigen neu gehört werden will angesichts der “Vereinfachungen” auf beiden Seiten, die Goethe entweder für den Islam vereinnahmen oder gegen den Islam ausspielen wollen. Sein Werk ist eine bleibende Herausforderung für den interreligiösen Dialog heute.
Der Kalligraf und Künstler Shahid Alam hat für das Werk “Goethe und der Koran” begleitend farbige Kalligrafie-Bilder erstellt. Diese werden im Laufe des Vortrages gezeigt. Shahid Alam wird an einigen Stellen auf seine Bilder eingehen und diese kurz erläutern.
Zur Teilnahme:
– Online via Zoom
– Kosten: 12€ Ermäßigung auf Anfrage
Anmeldung und Rückfragen
Tel: +49 231 5409-15
E-Mail: annegret.petersen@ebwwest.de
Dies ist eine Veranstaltung des Evangelisches Erwachsenenbildungswerk Westfalen und Lippe e. V. und der Stiftung Weltethos
Eine weiterer Online-Vortrag dazu finden Sie am 9. Mai “Zum Zusammendenken von Antisemitismus und antimuslimischem Rassismus: Hintergründe – Beispiele – Impulse”.