Tübingen, 72072
Täglich wird von Mord und Totschlag im Namen eines Gottes berichtet. Jede Religion hat ‚Blut an den Händen’. Ohne Religionen wäre die Welt friedlicher, glauben viele Menschen. Andererseits erheben alle großen Religionen den Anspruch, Frieden stiften zu wollen. Gandhi, Martin Luther King und viele andere religiöse Akteure haben auf Gewalt verzichtet oder aktiv Konflikte beigelegt. Nicht nur in sozialen Auseinandersetzungen, sondern auch in Kriegen und Bürgerkriegen. Welche Rolle spielen Religionen in Gewaltkonflikten? Und welche in Friedensprozessen? Welche Beispiele gibt es? Und was lässt sich daraus lernen – in Deutschland und international? In besonderer Weise werden diese Fragestellungen durch den seit nun mehr einem Jahr von Russland geführten brutalen Angriffskrieg herausgefordert. Wie verhalten wir uns als Christen in diesem Konflikt und welche Rolle spielen religiöse Einstellungen im Blick auf kriegerische Auseinandersetzungen und mögliche diplomatische Versuche den Konflikt zu lösen?