25. Mai 2023

Sufismus. Mystische Form des Islam

Zwei Männer und zwei Frauen sitzen auf einem Podium.

Der Sufismus bietet eine Vielfalt interreligiöser Anknüpfungen, nicht nur auf einer theologischen Reflexionsebene, sondern gerade auch auf der praktisch-spirituellen Ebene. Schließlich wird der Sufismus in vielfältigen Formen in Deutschland gelebt. Einen Eindruck davon gab ein Abendgespräch, das die Akademie Rottenburg-Stuttgart zusammen mit der Stiftung Weltethos am 25. April in Weingarten organisiert hat.

Einführung in den Sufismus

Interreligiöses Gespräch

Zunächst führte Prof. Dr. Tobias Specker SJ von der Universität St. Georgen in Frankfurt am Main das Publikum von rund 80 analog und digital Teilnehmenden in den Themenkomplex ein. Er schilderte aus der Perspektive einer christlichen Annäherung zunächst Grundlagen des Sufismus und mögliche interreligiöse Gesprächspunkte. Danach schilderte Feride Funda G.-Gençaslan, Vorsitzende des Sufi-Zentrums Rabbaniyya, Aspekte der gelebten Mystik im Alltag.

 

 

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gemeinsamkeiten und unterschiede

Authentische Berichte

Die Veranstaltung bot eine Mischung aus Außen- und Innenperspektive, aus wissenschaftlicher Einordnung und gelebtem Sufismus. Durch die Betrachtung des Sufismus aus christlicher Perspektive, das Finden von Gemeinsamkeiten und das Herausstellen von Unterschieden wurde dem Publikum eine Brücke zum zumeist fremd und fern empfundenen Sufismus geschlagen. Die authentischen Erzählungen von Feride Funda G.-Gençaslan aus dem Leben der Gemeinschaft in Eigeltingen erläuterten anschaulich die Bedeutung der inneren Einkehr im Sufismus. Sie betonte, wie wichtig es sei, den „Geschmack“ einer Religion zu kennen und nicht nur über diese zu schreiben oder sprechen.

Religiöse Verantwortung

Klimagerechtigkeit

Ein weiteres Thema war der interreligiöse Dialog, insbesondere im Kontext von so drängenden Herausforderungen wie der Klimagerechtigkeit. Hier sahen beide Referent*innen eine besondere Verantwortung von Religionsgemeinschaften und die Chancen eines gemeinsamen Tuns.

Diesen Themenstrang wird eine Kooperationsveranstaltung am 26. Juni 2023 in Tübingen vertiefen. „Ist Gott ein Grüner“, fragen wir uns im Hinblick auf den Zusammenhang von Klimagerechtigkeit und Religion. Sprechen werden Feride Funda G.-Gençaslan von GreenFaith und Khushwant Singh, Vertreter der Sikh-Religion und Leiter des Sekretariats der Internationalen Partnerschaft zu Religion und nachhaltiger Entwicklung (PaRD) der GIZ.  

 

 

 

Die rege Teilnahme an dieser Sufismus-Veranstaltung in Weingarten hat gezeigt, dass es ein großes Interesse nicht nur am Sufismus gibt, dem sich auch eine Kooperationsveranstaltung zwischen Akademie und Stiftung Weltethos zu Strukturen des Sufismus in Deutschland im Februar 2023 ausführlicher widmete.

Darüber hinaus gibt es auch einen wachsenden Wunsch nach Information über kleinere Religionsgemeinschaften und Strömungen größerer Religionen. Auch im kommenden Jahr soll daher eine Minderheit im Islam näher beleuchtet und Einblicke in das Alltagsleben gewährt werden. Am 6. Februar 2024 dreht sich im Tagungshaus Stuttgart-Hohenheim alles um den liberalen Islam.

Theresa Beilschmidt/Christian Ströbele

Ansprechpartnerin

Haben Sie noch Fragen?

Dr. Theresa Beilschmidt

Interreligiöses und Gesellschaft
Tel.: +49 7071 400 53-13
E-Mail: beilschmidt@weltethos.org