6. Juli 2022

Schüler*innen übernehmen nachhaltig Verantwortung

Vier worldlab-Praxisprojekte der Stiftung Weltethos ausgezeichnet

Die Stiftung Weltethos zeichnete zusammen mit dem Ministerium für Kultus, Jugend und Sport sowie der Robert Bosch Stiftung die besten Projekte von Schüler*innen aus, die im Rahmen einer wordlab-Durchführung ihre Demokratiekompetenzen gestärkt und ein besonders nachhaltiges und wirkungsvolles Projekt auf die Beine gestellt haben. Vier Praxisprojekte von Schüler*innen aus Balingen, Stuttgart, Backnang und Böblingen erhielten die mit insgesamt 900 € dotierte Würdigung. Die vier Gewinnergruppen setzten sich unter 15 Einreichungen aus ganz Baden-Württemberg durch. 50 Schüler*innen reisten zur Preisverleihung nach Tübingen, die am 05.07.2022 von 14:00–16:00 Uhr Saal Eins in der Westspitze stattfand, um die Projekte vorzustellen und ihr Preisgeld entgegenzunehmen.

Die Gewinnerprojekte 

Die Klasse 8b der Sichelschule Balingen überzeugte die Jury mit der Gestaltung eines Grünen Klassenzimmers und landete auf dem ersten Platz. In der Projektphase entstanden Tische und Sitzmöbel sowie ein großes Palettensofa. Außerdem erfuhr die Gruppe Unterstützung durch einen Landschaftsgärtner und lernten, welche Pflanzen für ihren Platz geeignet sind, wie man diese pflanzt und pflegt. Staatssekretär im Ministerium für Kultus, Jugend und Sport, Volker Schebesta, überreichte den ersten Preis an die Schüler*innen. Bei der Preisverleihung sagte der Staatssekretär: „Das beherzte Herangehen an eine konkrete Projektaufgabe stärkt das Erleben der eigenen Selbstwirksamkeit. […] Somit stehen hinter jedem, der heute ausgezeichneten Praxisprojekte individuelle Erfahrungen, die weit über das eigentliche Praxisprojekt hinauswirken.“ Und weiter dankte er der Stiftung Weltethos: „Mit dem Projekt worldlab leistet die Stiftung Weltethos im Rahmen des Impulsprogramms der Landesregierung für einen gesellschaftlichen Zusammenhalt einen wichtigen Beitrag.“

Die Robert-Mayer-Schule in Stuttgart belegte den zweiten Platz (Laudatio: Claudia Rolf, Leiterin des Teams Demokratie im Bereich Globale Fragen, Robert Bosch Stiftung). Die Schüler*innen des ersten Jahres der zweijährigen Berufsfachschule Metalltechnik haben in Kooperation mit den Werkstatt- Religions- und Klassenlehrkräften ein Freiluft-Schachbrett für den Pausenhof hergestellt. Das Projekt umfasste die Planung des Arbeitsprozesses, die Anfertigung der Figuren sowie das Herstellen der Spielfläche. 

Den dritten Platz (Laudatio: Dr. Stephan Schlensog, Generalsekretär der Stiftung Weltethos) teilen sich mit einem Punktegleichstand die Schüler*innen der Klasse 9c der Pestalozzischule in Backnang und die Schüler*innen des Kaufmännischen Berufskollegs Fremdsprachen des Kaufmännischen Schulzentrums in Böblingen. Die Gruppe der Pestalozzischule hat im Backnanger Stadtwald 650 neue Bäume gekauft und gepflanzt, indem sie Baumpatenschaften verkauft haben. Nach erfolgreicher Spendenaktion wurden durch Forst Baden-Württemberg junge wärme- und trockenresistente Atlaszedern besorgt, die unter Anleitung im Plattenwald eingepflanzt wurden. Die weitere drittplatzierte Klasse aus Böblingen setzte sich zum Ziel, Rucksäcke an Grundschulkinder im Nordirak zu schicken. Sie haben sich entschieden, dafür mit der Initiative für Frieden und Hoffnung in Kurdistan e.V. zu kooperieren, da in der Schule bereits ein direkter Kontakt zum Verein bestand. Um ihr Ziel zu erreichen, sammelten sie bspw. Spendengelder in der Schule, informierten über das Projekt und organisierten eine Schlägerputzaktion im Golfclub Schönbuch.

Der Wettbewerb

Für den Preis bewerben konnten sich alle Schulgruppen, die als Teil ihrer worldlab-Durchführung in diesem Schuljahr ein Praxisprojekt im Rahmen des Ansatzes „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ umgesetzt haben und damit einen Beitrag zur globalen Nachhaltigkeitsagenda leisten. Die Auswahl der drei besten Praxisprojekte wurde von einer Jury bestehend aus je einer Person des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport, der Robert Bosch Stiftung und der Stiftung Weltethos vorgenommen. Die Jury bewertete vor allem die nachhaltige Ausrichtung des Projekts, den Bezug zum Ansatz „Bildung für nachhaltige Entwicklung“, sowie die Wirkung in der Schulgemeinschaft oder im sozialen Umfeld.

Im Schuljahr 2021/22 haben 28 Gruppen am worldlab teilgenommen, 15 Durchführungen fanden an beruflichen Schulen statt und 13 an allgemeinbildenden Schulen. Das entspricht etwa 84 Einzelworkshops.

Die Preisträger im Überblick:

1. Platz:   Sichelschule Balingen
Klasse 8b, Gemeinschaftsschule
Projekt: Grünes Klassenzimmer

2. Platz:   Robert-Mayer-Schule Stuttgart 
Erstes Jahr der zweijährigen Berufsfachschule Metalltechnik, Gewerbliche Schule
Projekt: Freiluftschach für den Pausenhof 

3. Platz:   Pestalozzischule Backnang
Klasse 9c, Sonderpädagogisches Bildungs- u. Beratungszentrum
Projekt: Baumpflanzung im Stadtwald

3. Platz:   Kaufmännisches Schulzentrum Böblingen 
Kaufmännisches Berufskolleg Fremdsprachen
Projekt: Rucksäcke für Grundschulkinder im Nordirak

> PDF herunterladen