27. Juli 2023

Jugendforum der Religionen

Eine junge Frau sitzt an einem Tisch und spricht.

Wie werden die Ideen und Anliegen von jungen religiösen Menschen stärker wahrgenommen und in der Landes- und Kommunalpolitik berücksichtigt? Darüber haben wir mit ihnen beim ersten Jugendforum der Religionen Baden-Württemberg gesprochen.

AKTIVES NETZWERK GRÜNDEN

BEGEGNUNG & VERNETZUNG

Zum ersten Mal trafen sich Vertreter*innen aus landesweiten bzw. überregionalen Jugendorganisationen der jüdischen, christlichen und muslimischen Glaubensgemeinschaften sowie vom Dachverband der Jugendgemeinderäte Baden-Württemberg zum Jugendforum der Religionen. Im Zentrum standen Begegnung und Vernetzung sowie die Frage nach der Sichtbarkeit von Religionen und den gesellschafts-politischen Anliegen der Teilnehmenden.

Zwei junge Männer unterhalten sich und lachen
Zwei junge Menschen schreiben auf ein Whiteboard

Momente der Reflexion

Berührungspunkte

Wie wollen wir einen jungen interreligiösen Dialog gestalten? Dazu teilten alle Teilnehmer*innen ihre Gedanken und sammelten Ideen. Sie gaben Einblicke in ihre Erfahrungen mit Stereotypisierung und Diskriminierung aufgrund ihrer Religionszugehörigkeit. Daraus entstanden viele produktive Momente der Reflexion sowie Ideen zur Verbesserung: Niederschwellige Aktivitäten und gemeinsames Begegnungslernen sollen in Zukunft dabei helfen, Strukturen zu verändern und interreligiöse, neue Netzwerke zu bilden, um einen Blick für die Gesellschaft fernab der eigenen Blase zu bekommen. So kann für viele junge Menschen erste interkulturelle und interreligiöse Berührungspunkte geschaffen werden. Die Veranstaltungen sollen inklusiv und kulturübergreifend gestaltet sein, um mit Vorurteilen und Stereotypen aufzuräumen.

"Wenn ein interkulturelles und interreligiöses Fest mit Essen und Musik stattfindet und ich dort als junge Muslimin hingehe, kann ich genauso gut ein deutsches Gericht zum Essen mitbringen.“

Verletzungen aufarbeiten

Arbeit auf Augenhöhe

Von der Politik erhoffen sich die Teilnehmer*innen, dass mehr Aufarbeitungsarbeit stattfindet und historische sowie gegenwärtige Verletzungen öffentlich thematisiert werden. Alon Bindes von der jüdischen Studierendenunion Baden-Württemberg wünscht sich eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe – und ein ehrliches Interesse von Politiker*innen und der Gesellschaft.

Am Ende des eintägigen Auftaktreffens waren nicht nur alle Handynummern untereinander getauscht, sondern auch konkrete nächste Schritte zum Aufbau des Jugendforums vereinbart. Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit!

Jungen Menschen sitzen an einem Tisch und besprechen sich.

Projektinformation

Ziele und Aufgaben

Das Jugendforum soll ca. 15 bis 20 Menschen im Alter von 16 bis 26 Jahren umfassen, die landesweite religiöse Jugendinitiativen vertreten. Darüber hinaus sind Repräsentant*innen des Landesjugendrings und des Dachverbands der Jugendgemeinderäte eingeladen. Neben dem Austausch und der Vernetzung hat das Jugendforum vor allem die Aufgabe, gesellschaftspolitische Anliegen von jungen gläubigen Menschen aus Baden-Württemberg an Politiker*innen und Vertreter*innen von Religionsgemeinschaften zu kommunizieren. Das geschieht einerseits auf kommunaler Ebene beim jährlichen Landeskongress der Räte der Religionen Baden-Württembergs. Darüber hinaus ist angedacht, dass die Vertreter*innen des Jugendforums auch beim Runden Tisch der Religionen Baden-Württemberg zwei Plätze bekommen.

Ziele des Jugendforums:

  • Sichtbarmachung von Themen der religiösen Jugend
  • Teilhabe von religiösen Minderheiten stärken
  • Demokratie erlernbar und erlebbar machen
  • Selbstwirksamkeit auf gesellschaftspolitischer Ebene erfahrbar machen
  • Thematischer Austausch und interreligiöse Begegnung
  • Solidarität und Sichtbarkeit für die breite Öffentlichkeit, bspw. durch gemeinsame Statements
  • friedliches Zusammenleben fördern

Die Veranstaltung fand in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg im Rahmen des gemeinsamen Projektes „Räte der Religionen in Baden-Württemberg“ statt. 

Logo vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur Baden-Württemberg

Ansprechpartnerin

Haben Sie noch Fragen?

Lena Zoller
Allgemeine Fragen und Jugend
Tel.: +49 (0)7071 400 53 - 11
E-Mail: zoller@weltethos.org