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Jesidentum in Deutschland

Der Melek Taus auf blauem Hintergrund.
Date:
8. April
Time:
9:30 - 18:00 Uhr

Vor über zehn Jahren überfiel der sogenannte Islamische Staat (IS) jesidische Dörfer in der Sindschar-Region im Irak, wurden tausende Männer getötet, Frauen und Kinder vergewaltigt, verschleppt und versklavt. 2023 erkannte der Deutsche Bundestag die Verbrechen des IS an den Jesid*innen als Völkermord an. Weltweit zählt die ethnisch-religiöse Gemeinschaft der Jesid*innen rund eine Millionen Angehörige. Ihr ursprüngliches Hauptsiedlungsgebiet liegt im Norden Iraks und Syriens sowie im Südosten der Türkei.

Aufgrund des Genozids wurden viele in die Flucht gezwungen, unter anderem nach Deutschland, das mittlerweile nach dem Irak mit rund 200.000 Angehörigen das zweitgrößte Siedlungsgebiet der Jesid*innen ist. Die Diasporagemeinschaft fordert – bislang ohne Erfolg – einen dauerhaften Abschiebestopp, um den Überlebenden Schutz und Sicherheit zu bieten.

Dass wenig über die Jesid*innen, ihre Gesellschaft, ihren Glauben und ihre Verfolgungsgeschichte bekannt ist, will diese Tagung ändern. Sie ist eine Kooperation mit dem Verein Êzdische Sonne Stuttgart e.V. und bietet ein Forum für Akteur*innen und Interessierte aus verschiedenen gesellschaftlichen Handlungsfeldern und fachlichen Perspektiven.

Die Tagung ist die Auftaktveranstaltung der Reihe zu religiöser Vielfalt in Deutschland, einer Kooperation von Stiftung Weltethos und Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart.

 

Die Themen im Überblick

Was ist das Jesidentum? – Geschichte und Theologie

  • Prof. Dr. Şefik Tagay, Vorsitzender Gesellschaft Ezidischer AkademikerInnen e.V., Köln

 

Verfolgung, Trauma und Menschenrechte

  • Dr. Michael Blume, Beauftragter der Landesregierung gegen Antisemitismus und für jüdisches Leben, Staatsministerium Stuttgart
  • Prof. Dr. Jan Ilhan Kizilhan, Duale Hochschule Baden-Württemberg, Villingen-Schwenningen

 

Jesidentum in der Diaspora in Deutschland

  • Maher Abdu, Êzdische Sonne Stuttgart e.V.
  • Dr. Yildiz Deniz, Teilhabe, Antidiskriminierung und Demokratieförderung, Hannover
  • Ilyas Yanc, Landesverband der Eziden in Niedersachsen/Rat der Religionen Oldenburg

 

Identitätsfragen: Frauen und Jugend

  • Jihan Alomar, HÁWAR.help- Botschafterin, Tübingen
  • Zemfira Dlovani, Ezidische Gemeinde Koblenz und Umgebung e.V./Frauenkommission, Zentralrat der Eziden in Deutschland
  • Esther Saoub, Hauptabteilungsleiterin Dokumentarfilm SWR, Stuttgart

 

Jesidentum in Politik, Bildung und Öffentlichkeit

  • Prof. Dr. Jan Ilhan Kizilhan, Duale Hochschule Baden-Württemberg, Villingen-Schwenningen
  • Hatab Omar, Vorsitzender Ezidische Akademie e.V., Hannover

 

 

Zur Teilnahme

Tagungsleitung

  • Maher Abdu, Vorstandsmitglied Êzdische Sonne Stuttgart e.V.
  • Dr. Theresa Beilschmidt, Bereich Interreligiöses und Gesellschaft, Stiftung Weltethos
  • Dr. Christian Ströbele, Fachbereich Interreligiöser Dialog, Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart

 

Tagungskosten: 30,00 €

 

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Foto: YZD, CC BY-SA 3.0