Die Förderung interkultureller und interreligiöser Kompetenz ist ein zentrales Ziel der Stiftung Weltethos. Daher engagiert sie sich weltweit im interreligiösen Bereich mit Projekten, Konferenzen, Initiativen der Begegnung, pädagogischen und publizistischen Aktivitäten. Sie kooperiert mit Menschen und Organisationen, die im Sinne interreligiöser Verständigung tätig sind, und fördert die weltweite Verbreitung der Weltethos-Idee als Basis für einen fruchtbaren Dialog zwischen den Religionen.
Wissenschaftliche Grundlage der interreligiösen Stiftungsarbeit bildet die Grundlagenforschung des Stiftungsgründers Hans Küng, von Karl-Josef Kuschel, Stephan Schlensog und anderen. Detaillierte Angaben zu deren Werken sowie zu anderen einschlägigen interreligiösen Arbeiten im Stiftungskontext finden Sie unter Literatur und Medien. Küngs These „Kein Weltfrieden ohne Religionsfrieden“ bildete ab den 1980er-Jahren die programmatische Basis des Projekts Weltethos.
Umfassende Grundlageninformationen für ein allgemeines Publikum über sieben Weltreligionen und deren Ethos bietet Hans Küngs Multimediaprojekt „Spurensuche – Die Weltreligionen auf dem Weg“ (1999). Auf seiner Grundlage entstand 2001 die Ausstellung „Weltreligionen – Weltfrieden – Weltethos“, die seither in zahlreichen Sprachen weltweit unterwegs ist und von der Stiftung ausgeliehen oder erworben werden kann. Auf Grundlage der Forschungsarbeiten entstanden zudem noch weitere Medien, die alle im Onlineshop der Stiftung Weltethos bestellt werden können.
Kenntnis der Religionen und besseres Verständnis füreinander entstehen vor allem aus der direkten Begegnung von Menschen unterschiedlicher Religion. Möglichkeiten dafür schafft die Stiftung etwa durch Begegnungsabende der Religionen vor Ort (Beispiel Tübingen) oder durch Kooperationen mit anderen interreligiösen Organisationen (z. B. „Religions for Peace“). Auch im Kulturbereich kommt die interreligiöse Dimension zum Tragen: sei es bei einem Interreligiösen Konzert (2016 in der Tübinger Stiftskirche), bei „Toleranzgipfeln” (2013/16), bei interkulturellen Poetry Slams (2015/16) oder anderen Aktivitäten.
Mitarbeiter/innen der Stiftung werden häufig angefragt für Vorträge und Artikel über die Weltreligionen und den interreligiösen Dialog. Eine gemeinsam mit dem Weltethos-Institut und dem Tübinger Forum Scientiarum angebotene Ringvorlesung an der Universität Tübingen behandelt über mehrere Semester hin verschiedene Religionen unter der Frage „Von den Weltreligionen lernen? Ideen und Innovationen aus (Judentum, Islam etc.)“.
Auch die pädagogische Arbeit der Stiftung hat über weite Strecken einen interreligiösen Charakter: sei es die Arbeit für und mit Kindergärten und Schulen und den dortigen Akteuren in Deutschland und dem deutschsprachigen Ausland, seien es Projekte in Bosnien-Herzegowina, Hongkong, Indien und anderen Ländern.
Die Kompetenz und langjährige Erfahrung der Stiftung Weltethos im interreligiösen Dialog hat dazu geführt, dass im Koalitionsvertrag der grün-schwarzen baden-württembergischen Landesregierung von 2016 die Leistung der Stiftung auf diesem Gebiet als „wegweisend“ herausgehoben wird. Als Folge davon hat die Stiftung zwei Sitze an dem 2017 vom Ministerium für Soziales und Integration eingerichteten „Runden Tisch der Religionen Baden-Württemberg“. In diesem Zusammenhang wurde sie vom Ministerium beauftragt, die Einrichtung ähnlicher Runder Tische der Religionen in verschiedenen Kommunen Baden-Württembergs in die Wege zu leiten.
Weitere und detaillierte Informationen über die interreligiöse Arbeit finden Sie in den Jahresberichten der Stiftung sowie unter Projekte, International und Weltethos praktisch.